Freitag, 21. September 2012

Lockout (2012)


Als John Carpenter 1981 "Escape from New York" (in Deutschland eher bekannt als "Die Klapperschlange") auf die Menschheit losließ, brachte er einen meiner Lieblingsfilme in die Kinos. Mal ganz ehrlich, kaum ein Leinwand-Held erreicht heute die Coolness von Motherfucker Snake Plissken (Kurt Russell). Da Carpenter ohnehin einer meiner Regie-Favoriten ist, wurden mir bei Sichtung des "Lockout" Trailers einige Parallelen sofort klar. Da wurde mal ganz ordentlich bei der "Klapperschlange" geklaut. Aber, was will man sich denn heute noch beschweren? Lieber gut bei 80er Juwelen gezockt, als schlicht und einfach selbst gehandwerkelt. Viele, der heutigen Action-, oder Sci-Fi-Streifen taugen nur noch als Vorspiel für die gute alte Zeit. Schlussendlich greife ich ohnehin lieber in die Nostalgiekiste.


Wir schreiben hier also nicht das Jahr 1997, sondern 2079 - ein kleiner Zahlendreher, was solls. An einem Tisch sitzt nicht Snake, sondern Snow (Guy Pearce). Von rechts kommt desöfteren eine Gerade, die direkt am Kinn des späteren Helden landet. So beginnt meist ein guter Film. Den Platz von Lee Van Cleef hat hier Langral (Peter Stormare) übernommen. Snow wird des Mordes an seinem Partner beschuldigt und soll eingeknastet werden. Da Snow aber ein überaus talentierter Soldaten-Polizisten-Terroristen-Killer ist, kommt dem Präsidenten der Vereinigten Staaten die Idee, Snow in das 80 Kilometer von der Erde entfernte Hochsicherheitsgefängnis "MS One" zu schicken, um seine frisch entführte Tochter zu retten. Das dort aber 500 Schwerstkriminelle nur auf "Frischfleisch" lauern, hat ihm keiner gesagt. 

Guy Pearce ist zwar nicht Kurt Russell, aber dennoch passt er enorm gut in die Rolle. Die One-Liner zünden fast alle, und auch der komplette "Snow" Charakter ist so herrlich 80er, das einem das Herz aufgeht. Ein guter Typ, nicht erst seit "L.A. Confidential" und "Memento". Maggie Grace ist niedlich, aber wirkt auf den Zuschauer nicht tough genug für ihre Rolle. Sie wirkt unnahbar und leicht arrogant. Peter Stormare ist die Bösewichtrolle wie auf den Leib geschnitten. Seine besten Auftritte hatte er als eben so einer. Die Killerbrigade, angeführt von Oberfreak Hydell (Joseph Gilgun) und seinem Bruder Alex (Vincent Regan), ist ordentlich. Harte Sequenzen gibt es genug, und besonders Gilgun kann sich schön austoben. 

Handwerktlich ist alles Blitzsauber. Hier hat Produzent Luc Besson gute Arbeit geleistet. Schöne Kamera, gute F/X und handgemachte Action. 

Sicherlich nicht der ganz große Wurf, und mit absoluter Sicherheit kein "Escape from New York", aber dennoch klasse Popcorn-Kino mit enormen Unterhaltungswert. 

Wertung: 7/10
Mit-Frau-Wertung: -
Kinder: Nein.


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