Montag, 14. November 2011

Attack the Block (2011)

"Mumien, Monstren & Mutationen" - Als ich ein Kind war, gab es eben diese Reihe auf dem dritten Programm (bei mir als Nordlicht war es N3) in dem diverse Monster- und Horrorschinken nach 23 Uhr aufgeführt wurden. Das waren noch Zeiten! - "Frankenstein", "Dracula" oder das "schwarze Reptil" mordeten sich durch düstere Gemäuer, neblige Gegenden und dunklen Keller. Spannungsgeladen, gruselig und mit Leidenschaft inszeniert. Das Szenario "Gut-gegen-Böse" bedeutet noch etwas. Damals....

Heute ist das anscheinend anders. Da hat man weder mit einem toll inszenierten und charismatischen Bösewicht oder Monster zu tun, noch kann man sich mit den Opfern identifizieren oder gar mitfiebern. "Attack the Block" ist wieder so eine unfassbar unbrauchbare Gurke. Regisseur Joe Cornish liefert hier ein Debüt ab, welches nicht eine Minute zu überzeugen weiß.

Es kann ja durchaus sein, das es auf der Welt viel zu viele Ghettos gibt. Leider auch Armut und ein Menge Kriminalität. Muss aber diese Situation derart glorifiziert werden? Da wird ein Vermeintliches Alien-Invasions-Szenario ins Londoner Vorstadt-Ghetto verlegt. Als ob Aliens sich gerade dieses beschissene Fleckchen Erde aussuchen würden. So fällt also ein Alienweibchen vom Himmel, direkt vor die Füsse von fünf Möchtegern Gangstern. Was macht die Mischpoke? Nicht nachdenken. Warum auch? Haben wir mit 15 und 16 nachgedacht? Denken wird ohnehin vollends überbewertet! Man jagt das extraterrestrische Wesen und legt es um. Ein ganz harter Kerl macht das! Schließlich ist es UNSER Block. Was ein Bullshit! - Mit der Alientrophy geht's dann schnurstracks zum Dealer des Vertrauens (Nick Frost, "Shaun of the Dead", "Hot Fuzz") um sich bestätigen zu lassen, um welches Tier es sich handelt. Schließlich guckt der gute regelmäßig "Dr. Snuggles und seine Freunde" - der weiß über JEDES Tier bescheid, egal ob vom Mars oder aus Manchester. Das tote "E.T." bleibt also in der Zuchtanlage für berauschende Pflanzen. Draußen auf der Straße warten aber nicht ein paar Spießer zum abziehen, sondern eine Horde von Affenähnlichen, haarigen Monstern mit Wick-Blau-Glühzähnchen auf das Möchtegern-Platoon. Bis das debile Ende der Nahrungskette geblickt hat, worauf es die Beißer abgesehen haben, läuft mehr Wasser den Nil runter, als Hirnschmalz durch die Windungen der Protagonisten. 


Ich hab echt keine Ahnung warum dieser Streifen als "Geheimtipp" wie Sauerbier angepriesen wurde. Meine Wenigkeit kann hier nicht die Bohne Innovation entdecken. Gut, die Location ist halt mal was anderes, aber mal im Ernst, ich mag alles andere lieber als diese völlig verdreckte Londoner Vorstadt. Hinzu kommt, das die Effekte, sofern man sie auch so nennen kann, komplett für die Tonne sind. Die "Aliens" sind keine Aliens. Man kommt sich fast wie auf dem "Planeten der Affen" vor, wo reichlich Speed und Amphetamine ausgegeben wurden, damit die Tierchen ordentlich drauflos schnappen. Die phosphoriszierenden "Beißerchen" besorgen den Rest. 

Das grundsätzliche Ärgernis ist neben der bescheuerten Handlung und den lächerlichen Effekten die absolut nicht erkennbare Sympathie mit einem oder mehreren der Charaktere. Mag einer die Drecksbengel? Ich nicht! - Mag einer die nervige Krankenschwester? Ich nicht! - Mag einer die Drogenspakkos? Ich nicht! - Steht noch einer auf Grasjokes? Ich nicht! Was soll das also? Ich glaub, ich bin zu alt für diesen Scheiß!

Wertung: 01/10
Mit-Frau-Bewertung: -
Kinder: Nein.


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